Zitate:
[00:33]
„Es ist eigentlich erstaunlich, wie wenig sich Gesellschaft und Politik mit der Frage auseinandersetzen, wie sich die Voraussetzungen für Information und Meinungsbildung entwickeln.“
[04:06]
„Hier sieht man, dass schon 1/5, ein knappes Fünftel von der Möglichkeit der mobilen Nutzung des Internets Gebrauch macht“.
[05:02]
„Was wird denn da eigentlich gemacht im Netz? Was wird kommuniziert? Worüber informiert man sich? Was wird gerade in den Netzwerken ausgetauscht?“
[06:23]
„Worüber kommunizieren denn gerade auch jüngere Zielgruppen im Netz? Das sind im hohen Maße private Informationen, über die eigene Lebenssituation.“
[07:41]
„Aber für die Information wird das Internet immer wichtiger.“
[08:53]
„Information über das Internet ist etwas ganz anderes, als Information über Fernsehen, über Zeitungen, über Zeitschriften. Eine besondere Begabung ist Informationen bereitzustellen, die ich haben will, zu einem bestimmten Zeitpunkt.“
[09:52]
„Das Internet hat eine Eigenheit. Dadurch, dass es wie ein großer Informationsvorratsschrank 24 Stunden am Tag zur Verfügung steht, hat es gerade in der jungen Generation die Einstellung gefördert, wenn ich in der täglichen Information etwas verpasse auf anderen Medien, macht das gar nichts. Ich muss mich auch nicht täglich informieren. Weil ich ja auf Knopfdruck alles kriege, was ich brauchen kann.“
[11:04]
„Wir haben jetzt schon viel heftigere, kürzere Aufregungszyklen in der Politik.“
[11:27]
„Das heißt, dass hier eigentlich alle Mediengattungen mit neuen Herausforderungen konfrontiert sind und sich viel mehr als früher, darauf vorbereiten müssen, dass sich teilweise Nutzerkreise hier informieren, die über relativ wenig Vorinformationen verfügen.“
[12:36]
„Die Mehrheit der gesamten Bevölkerung bezieht mittlerweile Informationen über politische Ereignisse aus dem Netz. Aber wenn man dann nachprüft, wieviele davon machen das mit einer gewissen Regelmäßigkeit mindestens einmal oder mehrfach in der Woche, dann liegt der Anteil bei einem Fünftel der Bevölkerung.“
[13:31]
„Auch wenn man nicht hier einen stärker subjektiven Indikator wählt: was sind die wichtigsten Informationsquellen über Politik, sieht man in der Bevölkerung insgesamt eigentlich die wirklich klassische Rangfolge des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, das nachwievor in der Bevölkerung in einem weitaus höheren Ansehen steht, als das private Fernsehen, dann die Lokalpresse, persönliche Gespräche, dann kommen spezialisierte Nachrichtensender und öffentlich-rechtliche Radiosender und dann das Privatfernsehen und dann die auf politische Information spezialisierten Magazin wie Spiegel, focus und stern.“
[15:33]
„Das Thema Glaubwürdigkeit … wieder mit Abstand an der Spitze der ganze öffentlich-rechtliche Bereich …“
[18:47]
„Wenn man die Entwicklung im Zeitschriftenbereich sich anschaut, sieht man ja auch, dass man überhaupt nicht von einem kontinuierlichen Abwärtstrend ausgehen kann, wenn wir hier mal die Gesamtkontakte uns anschauen. Im Zeitschriftenbereich aller in der AWA erfassten Zeitschriften, dann sieht man, dass es da ein Tief gegeben hat 2008/2009 und dass seither eine positive Entwicklung eingesetzt hat, die Sie ja auch in Ihren harten Verkaufszahlen sehen.“
[20:48]
„Bemerkenswert auch, dass gerade in der Gruppe der intensiven Internetnutzer die Reichweite der Zeitschriften weit überproportional gewachsen ist, während sie in der Gruppe derjenigen, die eher dem Internet distanziert gegenüberstehen, nur sehr rudimentär nutzen, die Reichweite gesunken ist.“
[23:48]
„Ein Thema, das in den Diskussionen ja eine große Rolle spielt, auch für die Weiterentwicklung redaktioneller Inhalte, ist die Frage, welche Bedeutung jetzt in Zukunft dialogische Beziehungen zwischen Medien und Rezipienten haben werden. Und da hat man zunächst mal eine relativ überschaubare Gruppe von 8%, bei unter 30jährigen 13%, die schon via Internet auf redaktionelle Inhalte reagiert haben.“
[28:19]
„Wenn man sich die politischen Netzaktivisten anschaut, die machen so knapp 10% immerhin der Bevölkerung aus, dann ist das eine Gruppe, die sehr selbstbewusst ist, die sehr meinungsstark ist. Es ist gleichzeitig interessanterweise auch eine Gruppe, die sehr printaffin ist. Man denkt das immer so auseinander: da ist das Netz – da ist Print. Aber der Zusammenhang zwischen Print und Internet ist eng. Und der Zusammenhang zwischen Printaffinität und politischem Interesse ist außerordentlich eng, so dass politisch interessierte Gruppen, auch wenn sie sich im hohen Maße im Netz tummeln, gleichzeitig weit überdurchschnittlich printaffin sind.“
[29:21]
„Der Anteil, der sich für Politik interessiert, ist in der printaffinen Bevölkerung 80%, in der printabstinenten Bevölkerung 50%.“
[30:30]
„Und in dem Zusammenhang ist eine Entwicklung bemerkenswert und die lässt mich eigentlich nie los, seit wir sie vor, ich glaube, vor zwei, drei Jahren das erste Mal entdeckt haben, dass das Intressensspektrum der jungen Generation heute enger ist, als es vor zehn, zwölf Jahren war.“
[31:05]
„Gerade beispielsweise das interesse an Wirtschaftstehmen ist heute so auf einem Niveau von 80% des Niveaus, das wir noch Ende der 90er Jahre hatten. Noch schlimmer sieht es aus bei Wissenschaften, Forschung, Natur und Umweltschutz, Kunst- und Kulturszene.“
[32:34]
„Vor dem Hintergrund ist es natürlich ein unerfreuliches Ergebnis, dass man bei der unter 30jährigen Bevölkerung immerhin 30% hat, die weitgehend printabstinent sind. Man hat ein Viertel umfassend pritaffine und man hat 45% selektiv printaffine. Das sind vor allem Jüngere, die nur sporadisch eine Tageszeitung lesen und gleichzeitig relativ intensiv Zitschriften nutzen.“
[33:31]
„Das ist aber keineswegs so, dass die weitgehend Printabstinenten, die sind, die sich vorrangig im Internet informieren.“
[34:28]
„Man kann nämlich hier sehen, dass sich vor allem die unteren Sozialschichten aus Interessensgebieten zurück ziehen. Das gilt gerade für die Politik.“
[35:00]
„Wir haben eine Auseinanderentwicklung der sozialen Schichten.“
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