„Man kann ja an der Geschichte des 20. Jahrhunderts sehen, dass an den wirklichen Wendepunkten der Geschichte das Verhalten oder auch Fehlverhalten von Menschen eine entscheidende Rolle gespielt hat.“
Wer: Prof. Dr. Guido Knopp, Leiter des ZDF-Programmbereichs Zeitgeschichte, Journalist
Was: Interview über sein letztes ZDF-Projekt „Weltenbrand“
Wo: Deutsches Historisches Museum, Berlin
Wann: rec.: 29.08.2012
Audiofassung
Download (verlinkte Audio-Quelle: rbb, radioeins)
Guido Knopp ist seit 1978 beim Zweiten Deutschen Fernsehen, 1984 wurde er Leiter des ZDF-Programmbereichs Zeitgeschichte. In dieser Funktion verantwortete er viele Geschichtsdokuprojekte. Darunter diverse Filme, die versuchten, Hitler und die Entstehung und Folgen des Zweiten Weltkriegs zu deuten.
Aber auch die Geschichte verschiedener Päpste und Bundeskanzler haben diverse Autoren unter seiner Leitung recherchiert. Oder das „Wunder von Bern“. Dabei agierte er unter ständiger Kritik von Historikern und Medienschaffenden, die sich zumeist daran störten, dass Knopp mit der Quellenlage sehr interpretatorisch umgehen würde, Szenen auch künstlerisch und frei rekonstruiere oder Einzelpersönlichkeiten in ihrer Gestaltungskraft überschätze. In diesem Interview erläutert er eines seiner typischen Sichtweisen: die für den Verlauf von Geschichte wichtige Rolle der Persönlichkeit.
Ich habe seine Sicht nicht immer geteilt, aber sie als Anregung verstanden, mir selbst ein Geschichtsbild zu machen, genauer hinzusehen. Mehr zu erfahren. Die Diskussionen, die er auslöste, waren der eigentliche „Lerneffekt“.
Jetzt, 2012, hat er den Abschied angekündigt mit seinem letzten Projekt (seit 18.09.2012, dienstags 20:15 Uhr) über den, wie er es nennt: ’30jährigen Krieg des 20. Jahrhunderts‘ – die Zeit zwischen 1914 bis 1945.
Kontroversen löste Guido Knopp bei dieser Reihe nicht nur wieder wegen vermeintlich fehlender geschichtlicher Fakten aus, wie bei Spiegel Online vom 18.09.2012, wo Thorsten Dörting kritisierte, es breche „der Erste Weltkrieg über den arglosen Zuschauer herein wie ein Stahlgewitter aus heiterstem Himmel“ ohne geschichtlichen Kontext. Kritik kam auch wegen der Colorierung aller schwarz-weißen Filmsequenzen. Dazu mehr im folgenden Interview:
Download (verlinkte Audio-Quelle: rbb, radioeins)
Wer: Stefan Mausbach, stoffführender ZDF-Redakteur
Was: Interview zur Quellenlage und dem Einfärben der Filmdokumente bei „Weltenbrand“
Wo: Deutsches Historisches Museum, Berlin
Wann: rec.: 29.08.2012