„Es gilt das gesprochene Wort!“

„Mehr Freiheit – weniger Hürden.“

Wer: Horst Seehofer, Ministerpräsident des Freistaates Bayern
Was: Eröffnungsrede Mediengipfel Medientage München
Wo: München, Messe
Wann: 24.10.2012, 10:17-10:39 Uhr


Es ist nicht selten, dass Redner von ihrem Redemanuskript abweichen. Im Sinne des Vortrags ist es sogar erfrischender, wenn es Vortragende vermögen, mit improvisierten Worten auf die Stimmung im Saal oder die Vorrede einzugehen. Aber dass ein Redemanuskript öffentlich mit Verweis auf die Redenschreiber ‚abgewatscht‘ wird, hat schon eine eigene inhaltliche Qualität. (Höre ab 05:37)

U. a. diese im Foto dokumentierte Manuskript-Passage wurde nicht gehalten und zwar ausdrücklich mit Verweis auf die „soziale Marktwirtschaft auch in der Medienwelt“:



Die vorformulierten Textbausteine wurden verweigert im Sinne der Kern-Aussage „Mehr Freiheit – weniger Hürden.“ Das ist konsequent.


Auch auf meine Nachfrage für das radioeins-Medienmagazin (rbb) im Anschluss des Mediengipfels bezüglich der von der Süddeutschen Zeitung gemachten Vorwürfe, CSU-Sprecher Hans Michael Strepp hätte beim ZDF angerufen, man „möge bitte nicht über den Landesparteitag der SPD berichten“, konterte der Redner souverän im Sinne seiner eigenen These:

… dass der Betroffene mir gegenüber versichert hat, dass diese Darstellung wie sie geschrieben wurde, nicht zutrifft. Und ich sage, sie wäre auch völlig inakzeptabel.“

Wer: Horst Seehofer, Ministerpräsident des Freistaates Bayern
Was: Interview über Nichteinmischung
Wo: München, Messe
Wann: 24.10.2012, 13:10 Uhr

Wer: Dr. Peter Frey, ZDF-Chefredakteur
Was: Interview zum Anruf des CSU-Sprechers Hans Michael Strepp beim ZDF am 21.10.2012
Wo: München, Messe
Wann: 26.10.2012, 13:48 Uhr

(Fotos: © Jörg Wagner)








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2 thoughts on “„Es gilt das gesprochene Wort!“

  1. Hat Seehofer doch richtig gut gedeichselt, dass er den Pressesprecher mit dem Zensurantrag vorgeschickt hat. Wenn das ZDF gekuscht hätte, hätte er einen Vorteil gehabt weil die SPD nicht im Fernsehen war. Es hat aber nicht gekuscht. Jetzt konnte er den bösen Pressesprecher feuern und sich damit profilieren. Auch ein Vorteil.

    Der Pressesprecher indes macht jetzt erstmal schön Urlaub und kommt nächstes Jahr als Lohn für seinen Dienst an Seehofer bei einer CSU-Zuarbeiterorganisation unter. Vielleicht bei der Hanns-Seidel-Stiftung.

    In der CSU, das darf man nicht vergessen, ist niemand weil er Integrität oder eine selbstgeschriebene Doktorarbeit hat – solche Dinge sind im Zweifelsfall eher hinderlich. Wichtig ist „politische Kompetenz“. Und der Schachzug gerade war doch sehr kompetent.

  2. dem seehofer kann man einfach nicht zuhören. einfach zu viele ähs und eehs. nochmal die schulbank drücken, das bekommt spätestens jeder 9. klässler mit, dass man beim vortragen auf diese sprechpausen verzichten soll

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