Wer: Jürgen Doetz, VPRT-Präsident
Was: Statement zum Ausscheiden aus dem Amt
Wo: Berlin
Wann: 20.11.2012, 23:07 Uhr
Die Nachricht kam dann doch überraschend. Möglicherweise, weil Präsident Jürgen Doetz und „sein“ VPRT eine erlebte und verinnerlichte Einheit sind. Seit 16 Jahren an der Spitze des VPRT, seit 27 Jahren als streitbarer Lobbyist für den Privatfunk. Dabei ging er in seinem Leben durchaus anderen Tätigkeiten nach: u. a. Regierungssprecher, Journalist, Geschäftsführer und „Erster Präsentator des deutschen Privatfernsehens“:
Wenn nächste Woche Donnerstag (29.11.2012) die Mitgliederversammlung des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) zusammen tritt, wird er sich nicht mehr um eine Spitzenposition bewerben. Das sei konsequent und folgerichtig, erläuterte er in einer Berliner Runde von Journalisten, da sich der VPRT eine neue Struktur geben und die Geschäftsstelle stärken wird. Künftig wird ein Gesamtvorstand den verschiedenen Fachbereichen (Radio, Audiodienste, Fernsehen, Multimedia) übergeordnet sein. Aus seiner Mitte wird der Vorsitzende gewählt. Dies sei schon vor zwei Jahren angekündigt worden. Man hätte es bereits wissen können. Auch, dass Jürgen Doetz dem Neuen Platz macht. Dennoch fühlt sich die Realität ungewohnt und überraschend an. Zu sehr hat sich Doetz als Mann der ersten Privatfunkstunde mit seinem „Verein“ identifiziert, als dass man sich diesen ohne ihn vorstellen mag, ja auch bisher nicht musste. Er war der Gegenspieler des öffentlich-rechtlichen Systems schlechthin. Sah unzählige Intendanten kommen und gehen. Das Diskussionspersonal im Medienzirkus wechselte, Doetz war die Kontinuität. Seine Argumente konnte man zuweilen mitsprechen. Wenn man auch periodisch einen versöhnlichen Ton heraus hören konnte. (Vgl.: Audio-Interview vom 18.11.2000)
Für den Gesamtvorstand kandidiert der bisherige Vize-Präsident. Das scheint folgerichtig, verkörpert Dr. Tobias Schmidt einerseits eine neue Generation (Jahrgang 1970), steht aber auch für eine Fortsetzung der bisherigen harten Interessenvertretung. Er ist zudem in der Lage, die immer komplexer werdenden Sachverhalte sachlich, logisch und allgemeinverständlich zu transportieren. Ein großes Plus, da nicht alle politischen Entscheidungsträger den Eindruck vermitteln, sie hätten die Materie bis zum höchsten Grad des Verständnisses durchdrungen. Hier könnte seine zuweilen auch höflich-ironische Art den nötigen Willen zur sachbezogenen Auseinandersetzung anstacheln. Ob er aus der Mitte des Gesamtvorstands als Vorsitzender gewählt wird, ist nicht ausgeschlossen, bleibt aber die souveräne Entscheidung des neuen Gremiums.
Wer: Dr. Tobias Schmid, Vize-Präsident, VPRT
Was: Statement zur neuen Struktur des VPRT
Wo: Berlin
Wann: 20.11.2012, 23:22 Uhr