Sofia: Streamen für das ganze Bild
„Nachdem ich gesehen habe, was auf den Straßen von Sofia geschah und wie die Medien darüber berichtet haben, wollte ich den Menschen zeigen, was tatsächlich auf der Straße passiert, Geschehnisse, die sie durch die konventionellen Medien nicht geboten bekommen haben. Es war sehr interessant zu sehen, was ausgeblendet wurde. Das war meine Motivation beim Livestreaming und auch währenddessen darüber zu twittern. Schritt für Schritt bin ich dann das geworden, was man heute citizen journalist nennt. Das kann man auch beschreiben als einen Bürger, der auf eine ehrliche Art und Weise versucht, aktuelle Ereignisse darzustellen.“
Download (verlinkte Audio-Quelle: rbb, radioeins)
Wer: Ivo Bozhkov, Citizen Journalist, arbeitet hauptberuflich im Bereich social media
Was: Interview über sein Streaming, seine Motivation und Erfahrungen
Wo: Sofia
Wann: 29.11.2013
Übersetzung und redaktionelle Mitarbeit: Manuela Zlateva
Vgl.:
* radioeins-Medienmagazin aus Sofia, 30.11.2013
* Ivo Bozhkov bei facebook
* Ivo Bozhkov bei twitter
* Ivo Bozhkov bei ustream
* Ivo Bozhkov „Mensch des Jahres 2013“
„Ich habe begriffen, dass die Zeit für diese Art der Kommunikation in Bulgarien reif war, um ein vollständiges Bild der Geschehnisse zu vermitteln. Die traditionellen Medien geben nur einen bestimmten Ausschnitt der Realität wieder oder nur die Realität, die interessant ist, was dann dennoch eindimensional ist. Diese neue Technologie des interaktiven Kanals, ist das Gegenstück zu dem, was von jedermann gesehen werden kann, vermittelt über die traditionellen Medien.“
„Ich denke, in unserem Land leben die Leute in zwei verschiedenen Geschwindigkeiten. Es gibt die Leute, die mit der Geschwindigkeit des Netzes und der sozialen Medien leben z. B. twitter. Und dann gibt es die Leute, die in der Geschwindigkeit der herkömmlichen Medien leben. Und die Offiziellen, sowie die Polizei leben in der Geschwindigkeit der offiziellen Medien. Aber da ist eine neue Zivilgesellschaft in Bulgarien, die sehr dynamisch ist, die politisch nicht in die eine oder andere Schublade gesteckt werden kann. Bis jetzt sind die offiziellen Reaktionen darauf gleich Null. Sie begreifen nicht, dass der neue Kommunikationskanal den normalen Medien überlegen ist und eine neu Art des Denkens verkörpert. Die traditionellen Medien haben meinen Lifestream übernommen, z. B. an der Stelle, wo ich einmal dokumentiert habe, wie der Innenminister und der Parlamentspräsident gelogen hatten. Sie verstehen nicht, dass sich die Leute 2013 immer stärker auf diese Art und Weise informieren.“
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Video streaming by Ustream
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Live streaming video by Ustream
(Fotos: © Jörg Wagner)