Die Nacht zum Tag machen
Immer mehr Nutzer lassen sich von ihrem Smartphone wecken und wollen noch vor dem Aufstehen wissen, was auf der Welt los ist. Auf diesen Trend reagieren nun auch die großen Nachrichtenredaktionen im Land und schicken ihre Journalisten in die Ferne, damit sie in Übersee bei Tageslicht die Seiten frisch halten, wenn in Deutschland schon die Lichter ausgegangen sind. Nach der Deutschen Presse-Agentur und der „Welt“ hat nun mit „Spiegel Online“ auch das prominenteste Nachrichtenportal ein Ticket nach Sydney gelöst.
Download (verlinkte Audio-Quelle: rbb, radioeins)
Wer: Daniel Bouhs, Medienjournalist
Was: Studiogespräch mit Originaltönen von:
* Florian Harms, Stv. Chefredakteur „Spiegel Online“
* Sebastian Lange, war Sydney-Redakteur der „Welt“
* Stefan Plöchinger, Chefredakteur „süddeutsche.de“
Wann: veröffentlicht am 19.07.2014, 18:22 Uhr im radioeins-Medienmagazin (rbb) und in einer gekürzten Fassung im rbb Inforadio vom 20.07.2014 um 10:44/15:44/24:45/01:45/03:45 Uhr
„Bei uns zeigt so eine Kurve, dass wir rund um die Uhr berichten müssen. Wenn die Menschen abends um 23.30 Uhr noch ‚Spiegel Online’ lesen und morgens um 6:30 Uhr schon wieder, dann kann es nicht sein, dass wir ihnen morgens dieselbe Seite anbieten wie abends, sondern sie wollen frische Inhalte haben, sie wollen neue Artikel, sie wollen wissen, was sich zugetragen hat in der Welt, in den Nachtstunden, in denen sie selber geschlafen haben. Das heißt, wir können nicht mehr schlafen, sondern wir müssen eben in den Nachtstunden arbeiten. Wir müssen morgens um 5 Uhr, 5:30 Uhr, 6 Uhr eine frische Seite haben.“
(Fotos: © Jörg Wagner)