Wer: Golineh Atai, Auslandskorrespondentin des ARD-Studios Moskau
Was: Preisverleihung „Journalisten des Jahres 2014“ Dankesrede + Interview
Wo: Berlin, Deutsches Historisches Museum
Wann: 23.02.2015
„Ich werde überrollt von der Spin-Lawine, von der Inszenierungsmaschinerie des Kreml und sie hat so eine fantastische Ausstrahlungskraft, dass mittlerweile alle meine deutschen Freunde gar nicht mehr wissen, was eigentlich in der Ukraine und in Russland passiert. Nur noch Zweifel sind übrig.“
„Während der Zuschauer also Vertrauen verliert, verliere ich Vertrauen in die Heimatredaktionen, in langjährige Kollegen, in journalistische und intellektuelle Vorbilder. Ich erlebe, wie die Angst in das Programm hinein spielt. Ich höre jeden Tag von den Kollegen in Deutschland, dass sie bestimmte Wortmeldungen und Formulierungen vermeiden wegen der Beschwerden. Wissen Sie, dass ich nicht mehr über die russische Opposition berichten kann ohne Anfeindungen zu bekommen oder Programmbeschwerden? Das ist mir neu.“
„Und vergessen Sie und verdrängen Sie bitte nicht: wir stehen vor der elementaren Frage, wie wir leben wollen in Europa“
(Foto + Videos © Jörg Wagner | Screenshots: Das Erste/ARD)