Was bringt die neue Royal Charter der BBC?

Jim Egan - Vera Linß
Jim Egan – Vera Linß


Die Royal Charter ist die Grundlage für die Arbeit der BBC. Das aktuelle Papier läuft zum Ende des Jahres aus. Am 15.09.2016 wurde der Entwurf für die neue Royal Charter präsentiert. Ihr Inhalt entscheidet über die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Anstalt.


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Wer:
* Vera Linß, Medienjournalistin
* Jim Egan, CEO von BBC Global News Ltd. (Foto)
Was: Studiogespräch zur Zukunft der BBC
Wann: veröffentlicht am 17.09.2016, 18:25 Uhr im radioeins-Medienmagazin und in einer gekürzten Fassung im rbb Inforadio vom 18.09.2016, 10:44/15:24 Uhr


Jim Egan:

„Als die Ofcom 2003 geschaffen wurde, gab es eine große Debatte darüber, ob die Ofcom auch für die BBC zuständig sein sollte oder nicht. Dass die BBC jetzt vollständig von der Ofcom reguliert wird, ist eine große Veränderung. Das ist eine ganz neue Beziehung, die da entsteht. Die Chefin der Ofcom, Sharon White hat schon gesagt, dass die BBC keine Sonderbehandlung erhalten wird. Ich erwarte also, dass die Ofcom die BBC genauso regulieren wird, wie andere Medienunternehmen.“

„Es enthält ein paar positive Dinge für die BBC und ein paar Herausforderungen. Positiv ist, dass die Rundfunkgebühr steigt, um die Inflation auszugleichen. Die Gebühr war ja seit einigen Jahren nicht gestiegen. Und: Jetzt muss sie von jedem bezahlt werden, der Inhalte der BBC konsumiert. Vorher musste das nur, wer das Programm über das Fernsehgerät empfangen hatte, die am Computer nicht. Das ist jetzt anders, jeder muss zahlen, egal wie´s zu einem kommt. Eine Herausforderung ist, dass die BBC nun auch für die aufkommen muss, die von der Gebühr befreit sind, weil sie ein zu geringes Einkommen haben. Das hatte vorher die Regierung übernommen. Das führt am Ende zu einer Kürzung der BBC-Einnahmen von 15 %“

„Es gibt keine Forderungen, ein existierendes Angebot einzustellen. Weder im Fernsehen, noch im Radio, noch online. Es geht hauptsächlich um Steuerung und Regulierung. Das neue BBC-Board wird einige Mitglieder haben, die von der Regierung berufen werden. Das verstehen wir. Wir werden später sehen, ob das nicht auch abschreckend wirken kann, denn es wirft Fragen nach der Unabhängigkeit der BBC auf. Die ist natürlich der BBC sehr wichtig. Eine andere Forderung besteht darin, dass die BBC verpflichtet wird, die Gehälter der bestbezahlten Stars offen zu legen. Und das wird natürlich sehr kontrovers gesehen.“


(Foto: © Jörg Wagner)







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