VDZ Publishers‘ Summit | Christian Lindner: „Freiheit und Verantwortung“

Christian Lindner | Foro: © Jörg Wagner
Christian Lindner | Foro: © Jörg Wagner


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Was: Vortrag „Freiheit und Verantwortung“
Wer:
* Andrea Thilo, Moderation
* Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP
Wann: 07.11.2016, 14:27 Uhr
Wo: Berlin, bcc, Publishers‘ Summit des VDZ

19:40
Und mein dritter und letzter Punkt, den ich ansprechen will, das betrifft Ihren mit größten Mitwettbewerber in Deutschland, wenn man den Umsatz sieht. Sie müssen Ihren Umsatz erzielen im Markt. Und es gibt einen großen Wettbewerber, der erzielt seinen Umsatz, seine Deckungsbeiträge durch politischen Beschluss. Nämlich der öffentlich-rechtliche Rundfunk.

Die KEF hat entschieden, dass ab dem Jahr 2017 der Rundfunkbeitrag sinken soll und die Landesregierungen alle miteinander haben entschieden: das soll nicht so sein. Damit gibt es jetzt keinen Anreiz, effizienter in den Strukturen zu werden und die nahezu ungebremste Expansion des öffentlichen Rundfunks zu bremsen. Zu stoppen. Zurück zu drehen.
Denn, missverstehen Sie mich bitte nicht, ich bin kein orthodoxer Liberaler, der alles privatisieren will, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, aber es geht um fairen Wettbewerb.

Und ich weiß nicht, ob uns der x. Spartenkanal von ARD und ZDF zivilisatorisch wirklich so weiterbringt, ob in Zeiten, wo das lineare Fernsehen bei den Millennials und den noch jüngeren überhaupt gar keine Rolle mehr zu spielen scheint, es Sinn macht, dass es auch noch ein neues Jugendangebot im linearen Fernsehen gibt. Ich habe das als damaliges Mitglied des Fernsehrat des ZDF immer kritisch begleitet.

Also ich bin kein Gegner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, aber doch bitte Qualitätsinhalte, vielleicht experimentelle, kulturelle Inhalte, aber keine Konkurrenz zu alldem, was Private genauso gut oder besser können.

Wenn der Westdeutsche Rundfunk in Nordrhein-Westfalen die größte landespolitische Redaktion auch im Printbereich hat, nur eben auf Display und nicht auf Papier, dann läuft etwas schief und dann haben wir eine Schieflage.

Wir sind für öffentlich-rechtlichen Rundfunk, aber er muss sich auf seinen Kernbereich konzentrieren, d.h., gesendet wird Bild und Ton und online kann es nur ergänzende Informationen geben, sonst erleben wir ein crouding out, dass öffentlich-rechtliche Angebote langsam aber sicher private ersetzen und das gefährdet die Medienpluralität in unserem Land, die uns doch lieb und teuer sein sollte.








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