„Verräter“ von Can Dündar
Von Istanbul nach Berlin. Aufzeichnungen im deutschen Exil
Übersetzung von Sabine Adatepe, Hoffmann und Campe
erschienen Oktober 2017, 192 Seiten, 20 Euro
Im Mai 2015 enthüllte die regierungskritische Zeitung „Cumhuriyet“, was Präsident Erdogan immer bestritten hatte: die geheimen Waffenlieferungen der türkischen Regierung an den IS. Dem Chefredakteur der „Cumhuriyet“ Can Dündar brachte dieser Artikel den Vorwurf der Spionage und drei Monate Haft ein. Darüber schrieb er das Buch: „Lebenslang für die Wahrheit“. Nach seinem Freispruch ging Dündar 2016 ins Ausland und kehrte nicht wieder in seine Heimat zurück. Ihm drohen dort – nach einem weiteren Prozess – viele Jahre Gefängnis. Über sein Jahr im Exil hat Can Dündar nun das Buch „Verräter“ geschrieben.
Wer: Vera Linß, freie Medienjournalistin
Was: Studiogespräch zum Buch
Wo: Medienstadt Potsdam-Babelsberg, rbb Radiohaus, radioeins-Senderegie
Wann: 02.12.2017, 18:44 Uhr im radioeins-Medienmagazin (rbb) und in einer gekürzten Fassung im rbb Inforadio vom 03.12.2017, 10:44/15:24 Uhr
„Ich wollte einfach den Begriff, den die Regierung für mich benutzt hat, umgekehrt verwenden. Ich wollte zeigen, wer die Türkei wirklich verraten hat. Ich habe versucht, ein schmutziges Geheimnis der türkischen Regierung offen zu legen, die Vaterlandsverrat begangen hat. Und ich habe das als ein Journalist getan, der sein Land liebt. Diesen Titel habe ich gewählt, um zu provozieren. Ich wollte, dass die Leute darüber nachdenken, wer der wirkliche Verräter ist.“