„Die Phantasie vom Glück“
von Carl Cederström
Critica Diabolis 263
Aus dem Englischen von Norbert Hofman
Verlag: Edition Tiamat, Berlin, 2019, 182 Seiten, 18 Euro
ISBN 978-3-89320-242-3
Selbstverwirklichung versprechen Glücksratgeber, Lebenshilfebücher und Apps am laufenden Band. Mit der Digitalisierung nehmen sie noch den letzten Raum unseres Lebens ein. Emotionen, Körperdaten, selbst der Wunsch nach Authentizität – jede Eigenart wird kommerzialisiert mit dem Versprechen, man könne sie in einen Konkurrenzvorteil verwandeln. „Die Phantasie vom Glück“ nennt Carl Cederström das Prinzip, das dahintersteht.
Wer: Vera Linß, freie Medienjournalistin
Was: Studiogespräch zum Buch
Wo: Senderegie radioeins, Potsdam-Babelsberg, Medienstadt
Wann: 13.07.2019, 18:46 Uhr im radioeins-Medienmagazin (rbb)
„Wer will authentisch sein, wenn das bedeutet, selbstsüchtig, rücksichtslos und unfähig zu sein, anderen zuzuhören? Wer glaubt an das Recht auf Lust, wenn es von Weinstein und Trumpusconi benutzt wird, Frauen zu missbrauchen? Und wie können wir glauben, dass Arbeit der Weg zu einem freudvollen, authentischen Leben ist, wenn wir sehen, wie schlecht bezahlte Arbeiter gezwungen werden, authentisch zu lächeln, um den Anschein zu erwecken, als ob ihnen Arbeit tatsächlich gefiele?“