Hans Mahle (1911-1999), eigentlich Heinrich August Ludwig Mahlmann, war nach seiner eigenen Darstellung völlig überrascht, dass er am 13.05.1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht zum Chef des Berliner Rundfunks gemacht wurde. Dabei hatte sich Mahle als Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland im sowjetischen Exil um den Sender Freies Deutschland verdient gemacht. Der Sender Freies Deutschland strahlte aus der Sowjetunion von 1943 bis 1945 Hörfunkprogramme für Frontsoldaten der Wehrmacht und vor allem für die Zivilbevölkerung in Deutschland aus. Hans Mahle gehörte im sowjetischen Exil zur Gruppe Ulbricht, die vorgesehen war, nach Kriegsende im Sinne der Sowjetunion Deutschland wieder aufzubauen. Walter Ulbricht wurde später in der DDR Erster Sekretär des ZK der SED und dann Staatsratsvorsitzender der DDR. Bereits am 06.05.1945 übergab er Vorschläge für wichtige Verwaltungsposten dem Stadtkommandanten von Berlin Generaloberst Nikolai Bersarin, an den noch heute ein Platz in Berlin Friedrichshain erinnert. Hören Sie im ersten Audio die Sicht von Hans Mahle, warum er 1947 plötzlich seine Funktion als Generalintendant der Rundfunksender in der SBZ verlor.
Wer: Hans Mahle, erster Chef des Berliner Rundfunks, Generalintendant des Rundfunks in der SBZ
Was: Erinnerungen von Hans Mahle, erfragt von Martin Wagner, Journalist (Foto unten) und Jörg Wagner
Wann: rec.: 22.05.1997, 12:00 Uhr
Wo: Berlin
Wer:
* Matthäus Klein (1911-1988), erster Sprecher des Berliner Rundfunks, Leiter der Personalabteilung, späterer Mitbegründer der Urania und langjähriger Vizepräsident
(Quelle: Privatarchiv, Aufnahme 1985)
* Hans Mahle (1911-1999), erster Nachkriegsintendant des Berliner Rundfunks zu den Anfängen des Berliner Rundfunk am 13.05.1945
(Quelle: Privatarchiv, Aufnahme 22.05.1997)
Was: Collage aus O-Tönen vom Berliner Rundfunk, 13.05.1945, 20 Uhr (Quelle: DRA) und Interviewteilen
Wann: rec.: 1945, 1985, 1997
Wo: Berlin
Vgl.:
* „Einem Traum verpflichtet“ – Hans Mahle – eine Biographie | Katharina Riege