Was die Fernsehforschung mittels GfK-Meter misst, ermittelt beim Radio die Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (AG.MA) mit CATI (Computer Assisted Telephone Interview). In beiden Fällen geht es um das wissenschaftliche und repräsentative Erfassen derjenigen, die das jeweilige Medium nutzen.
Beim Fernsehen protokolliert eine Beistellbox die eingeschalteten Programme bzw. das zeitversetzte Abrufen via Recorder. Die Anzahl der Betrachter müssen manuell eingegeben werden. Ob die Zuschauer bewusst hinsehen, schlafen oder lesen, erfasst die Box nicht. Die aus den Daten ermittelten Werte sind streng genommen wirklich nur die technische Einschaltquote und nicht die Sehbeteiligung.
Da sich die Radionutzung sehr stark auch mobil und über mehrere Geräte erstrecken kann, hat sich eine hardware-Lösung in Deutschland nicht durchgesetzt. Versuche in der Schweiz mit einer am Handgelenk zu tragenden Messeinrichtung, konnten die deutschen Forscher nicht überzeugen. Sie befragen klassisch per Interview. Seit 2000 nicht mehr bei einem Hausbesuch, sondern am Festnetz-Telefon.
Was verraten die neusten MA-Zahlen nun über die Hörerinnen und Hörer des radioeins-Medienmagazins in der Live-Sendung samstag zwischen 18 und 19 Uhr auf radioeins?
Rund 93.000 Menschen werden für diese Stunde ausgeweisen. Zum Vergleich: das Berliner Olympiastadion fasst rund 18.000 weniger. Bei Mario Barth ist das schon Weltrekord.
Die Medienmagazin-Nutzung ist im Vergleich zur letzten Erhebung konstant geblieben.
Das Medienmagazin ist nach 12 Uhr am Samstag die Sendung mit den meisten Hörern pro Stunde.
Obwohl parallel die ARD-Sportschau läuft, kamen ca. 8000 männliche Hörer dazu. Leider verließen genausoviel Frauen in dieser Zeit die Hörerinnenschaft. 58.000 Männern stehen nun 35.000 Frauen gegenüber. Was wäre eigentlich das Optimum? 50:50? Oder ist das Geschlecht nicht egal?
In der Altersgruppe 10 bis 29 gibt es einen leichten Anstieg um 4.000.
Die Altersgruppe 30 bis 49 ist konstant geblieben.
Verluste gibt es bei 50+ um ca. 5.000.
Die Gruppe der sogenannten Haushaltsführenden ist um ca. 6.000 gesunken.
Ebenso die Gruppe der Berufstätigen (-7.000).
Wichtig für die werbetreibende Industrie: der Anteil der Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen bis 1000 Euro stieg leicht von 3.000 auf 5.000. In drei etwa gleich großen Gruppen (11.000/12.000/10.000) mit einem Haushaltsnettoeinkommen 1.000 bis 1.500 Euro/1.500 bis 2.000 Euro/2.000 bis 2.500 Euro gab es kleine Auf- und Abbewegungen (-4.000/+2.000/+1.000). Die größte Gruppe der MedienmagazinhörerInnen (54.000) verdient offenbar 2.500 Euro und mehr. Diese Gruppe verließen jedoch 3.000 HörerInnen.
Nicht berücksichtigt sind in diesem Zahlenmaterial die PodCast-Abrufzahlen. Da die Dateien auf dem rbb-Server liegen und hier nur verlinkt werden, kann ich sie momentan auch nicht extra ausweisen. Die Online-Nutzung per Live-Stream dagegen ist in der MA enthalten.
Alles in allem sind die Umfragewerte freudiger Anlass, mich für die stabile Treue zu bedanken!
Dennoch möchte ich Sie gern auffordern, mir bei der Optimierung der Sendung zu helfen. Instinkt und MA-Zahlen können nur grobe Orientierung sein. Nutzen Sie dafür bitte ruhig das Kommentarfeld oder meine eMail-Adresse joerg[ät]wwwagner.tv DANKE.
(Fotos: © Jörg Wagner)