Wer: Staatssekretär Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung und Chef des Presse- und Informationsamtes Was: Interview über Twitter als ergänzendes Kommunikationstool Wo: Berlin, Bundespresseamt Wann: 31.03.2011, ca. 17:10 Uhr
* Protokoll der Regierungspressekonferenz vom 25.03.2011
* Das Unbehagen der Hauptstadtjournalisten … , carta.org, 28.03.2011
* Netz spottet über Hauptstadtjournalisten, Spiegel Online, 29.03.2011
* Folge der Elite, Der Tagesspiegel, 29.03.2011
* Die Angst des Printprofis vor 140 Zeichen, Neues Deutschland, 02.04.2011
* Medienmagazin-Interview mit Dieter Wonka, Journalist, 02.04.2011
* Das Recht auf die letzten Fragen, Stefan Niggemeier, FAZ.net, 03.04.2011
(Wörtliches Transkript, Auszug)
(…)
Steffen Seibert: Und zu alledem, was ich da twittere kann man mich dreimal die Woche in der Regierungspressekonferenz befragen, solange man nur möchte. Geschieht ja auch regelmäßig. Man kann anrufen. Ich habe jeden Tag, ich weiß es nicht, sicherlich zwei Dutzend Journalisten, die sich bei mir telefonisch oder per SMS melden. Man kann nachfragen. Ich gehe in Hintergrundkreise von Journalisten. Ich war gestern in einem. Ich hab‘ gleich nach Ihnen, da kommt ein Journalist hierher und wir reden miteinander. Also da ist doch überhaupt kein Problem. Ich kann das Problem nicht sehen.
Jörg Wagner: Der Auslöser war, glaube ich, die USA-Reise von …
Steffen Seibert: Ja. Sie stand aber auch schon in zwei … also die USA-Reise …
Jörg Wagner: … Spiegel Online hatte darüber berichtet z. B. …
Steffen Seibert: … und die Rheinische Post. Ja genau, weil das Journalisten waren, die mich gefragt hatten: ‚gibt’s denn da einer Reise, weil der Obama doch nach Deutschland kommt und was ist denn mit Obama und Merkel, treffen die sich denn mal wieder?‘ Und da habe ich gesagt, ja es gibt die Planung für eine solche Reise und die wird irgendwann in diesem Zeitraum, deswegen hat sie ja auch keinen konkreten Termin, wird sie stattfinden. So. Ich kann das Problem also … ich hoffe auch, dass die Hauptstadt- … ich glaube, dass die allermeisten Hauptstadtjournalisten sehen es auch nicht problematisch. Aber, wenn die … die es problematisch sehen, mögen beruhigt sein. Es entgeht ihnen nix. Und ich greife nur nochmal auf, was Sie vorhin gesagt haben, PR, also, wenn ich PR machen will, hindert mich auch keiner daran, das als Presseerklärung über’s Fax laufen zu lassen, um mal etwas besonders altmodisches zu nennen. Ich will gar keine PR machen. Ich will Regierungspolitik vermitteln. Und erklären. Nun ist Twitter wirklich kein großes Erklärmedium. Bei 140 Zeichen. Das wissen wir auch. Twitter kann immer nur ziemlich an der Oberfläche surfen. Und dann kann man in einem Link zu mehr verweisen. Trotzdem kann man es doch nutzen. Und ich finde es auch nicht illegitim, wenn man auch andere Menschen als Journalisten erreichen möchte. (…)